Ausstellungsbesuch: Beautiful Repair – Mending in Art and Fashion

Mein Herz schlägt bekanntlicherweise für viele gestalterische Techniken, Handwerke und Materialien.

Textiles mag ich genauso gerne wie Papier. Am liebsten würde ich ständig zwischen meinem Papierarbeitsplatz und meinem Textilarbeitsplatz hin- und her wechseln. Für mich geht beides zusammen.
Leider ist das zur Zeit aus Platzgründen nicht möglich. Ein Arbeitsstisch im Wohnzimmerküchenwäschetrocknungsallzweckraum muss genügen. Während der letzten Monate waren Papiere, Buchselbermachprojekte und Farben dominierend. Vieles davon ist in`s Atelierhaus geflossen und lebt jetzt in der Papier-und Buchwerkstatt für euch.

Aber jucken tut es mich schon lange in den Fingern und lieber heute als morgen möchte ich meine Stoffe hervorholen und nähen.

Besonders “schlimm“ war es nach dem Besuch dieser Ausstellung im Copenhagen Contemporary auf Refshaløen.

Beautiful Repair – Mending in Art and Fashion (bis zum 10. September ist die Ausstellung noch zu sehen)

Mehr über die Ausstellung und die Idee dazu, sowie über alle Künstlerinnen und Designer*innen, die ausgestellt werden, könnt ihr auf der Website des Copenhagen Contemporary  lesen. Ich habe hier vor Allem die Werke gesammelt, die mich persönlich besonders angesprochen haben.

 

Da habe ich leider vergessen, von wem das Teil stammt…

Das erste Foto und die beiden hier zeigen Arbeiten von Rasmus Myrup aus der Gruppe Inside Out Closet von 2023

Wahre Schätzchen habe ich an der von Ausstellungsbesucher*innen gestalteten Pinnwand gefunden…

Die Idee, dass Kunst und Mode nicht perfekt sein müssen, um ästhetisch ansprechend zu sein und Künstler*innen und Designer*innen Werke präsentieren, die beschädigte oder unerwünschte Materialien verwenden und sie in neue Kunstwerke oder Modekollektionen umgestalten, gefällt mir.

Stichworte: Transformation und Wiedergeburt, die Schönheit des Reparierens und Nachhaltigkeit. 

The Mending Project, 2009-2023 von Lee Mingwei

Die Ausstellung zeigt, wie alte Textilien und Kleidungsstücke in der Mode wiederverwendet werden können, um umweltfreundlichere Kollektionen zu schaffen und vermittelt Einblicke in die Kreativität von Künstler*innen und Designer*innen, die Materialien wiederverwenden, um ästhetisch ansprechende Kunstwerke zu schaffen sowie zum Nachdenken über Nachhaltigkeit und Wertschätzung vermitteln.

Ich persönlich habe ganz ganz viele Details festgehalten, die ich an textilen Materialien so ansprechend finde. Auch der wilde Materialmix ist voll mein Ding.

Die Kreationen von Kristine Sehested-Blad stammen aus ihrer Abschlußarbeit Ode to Possibilities (2018)

Einige Details der Installation von Zadie Xa mit Benito Mayor Vallejo, Cellular Portal (2019)

Ich sollte meine Ausstellungsbesuchfrequenz erhöhen… na mal schauen, vielleicht im Winter?
Wann wart ihr das letzte Mal Kunst schauen und was habt angesehen? Und wie haltet ihr eure Eindrücke und Inspirationen fest? Im Journal? Mit der Kamera oder direkt als Skizze? Ich bin neugierig, ich weiß 🙂

Bis bald

Kristina

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9 Antworten

  1. Danke für Deine Einblicke in diese tolle Ausstellung. Gerade letzte Woche erst hatte ich wieder einen Bericht über Fast Fashion gesehen. Solche Themen reflektieren unsere Überflussgesellschaft.
    Ich kann verstehen, dass die ausgestellten Arbeiten textil inspirierend wirken, geht mir auch so.
    Textile Fotos eigener Nadelei gibt es auch auf meiner Festplatte reichlich. Manchmal greife ich darauf zurück und manchmal setze ich auch ein Experiment fort. Manchmal wartet etwas auch auf neuen Input.
    LG Ute

  2. Die letzte Ausstellung war Banksy in der GOMA – leider durfte dort nicht fotografiert werden, aber ich habe das Buch und die Jutetasche dazu mitgenommen. Frúher war ich immer mit dem Skizzenbuch in Ausstellungen, Museen und Galerien, mittlerweile ist ein Mann dabei dem die Geduld ausgeht… LG nic

  3. Oh, sehr spannend. Sehr schöne Ideen dabei. Da ist mein gestriges Flickwerk an der fahrradsatteldurchwetzten Leinenhose richtig fad dagegen. Am besten gefallen mir ja die Besucherfleckerln. Die letzte Ausstellung die ich besucht habe war im Juli das Heritage Projekt im Grazer Kunsthaus. Das habe ich sogar zeitnah verbloggt, im Gegensatz zur Quilt Triennale im Textilmuseum St. Gallen. Jetzt bin ich ja sehr gespannt, wie du die gesammelten Inspirationen einfließen lässt.
    Liebe Grüße, heike

  4. Hallo Kristina, ich komme erst am Donnerstag früh zur Blogrunde und freue mich, bei dir textiles zu sehen. Die Ausstellung sieht genial aus. Das macht total Lust auf Sticheln und Nähen und Flicken… obwohl ich kaum ein Stoffstück wegwerfen kann, tue ich mich schwer, mit geflickter Kleidung rumzulaufen, vielleicht sollte ich endlich mal meine löchrigen Shirts so richtig schön mit bunten Stichen flicken… Immerhin waren meine letzten Tage auch sehr textil geprägt und ich kann nur so viel verraten, der Kalender 2024 wird ein textiler werden, aus lauter alten Stoffstücken!
    Schönen Donnerstag dir!
    Michaela

  5. Dein Ausstellungs Besuch ist super anregend, was für ein Paradies an Ideen und wie schön, von dir mitgenommen zu werden! Auch wenn ich keine Näherin bin, Reparieren liebe ich. Und Erinnerungen festhalten. Ein Teil des abgeliebten Kuscheltier – Hasen meiner Tochter zierte später ein Kuschelkissen und war so immerhin noch „in der Welt“.
    Ausstellungen sehe ich gerade mehr als ich Foto – und kreativtechnisch verarbeiten kann, gestern das Porzellanikon in Hohenberg und bald die Art journals in Offenbach, aber es gibt eine Zeit des Sammelns und dann auch wieder eine des Verarbeitens, glaube ich, der Herbst naht ja… Und so bin ich gespannt, bald vielleicht auch „Stoffliches“ von dir zu sehen. Viele Grüße! Verena

  6. Hallo Kristina! 1000 Dank für die tollen Einblicke, das ist mal wieder ein sehr schöner Beitrag, der einen ganz zappelig werden lässt, weil es so viel Schönes zu entdecken gibt … die Details mit den Garnrollen und die kleinen Besucherläppchen an der Pinnwand gefallen mir besonders gut … und zu deiner Frage: mal sehen, wenn’s klappt 🤞🏻, bin ich diese Woche nochmal bei uns im Como im Seidenmuseum …
    Und nach Ausstellungen hab ich meist einen Fotowust, der seinen digitalen Dornröschenschlaf hält …
    Herzlich
    Claudia

  7. Ich bin ein großer Fan von Wiederverwertet. Mir fehlt allerdings das Können, um so schöne neue und moderne „Quillt“ Variationen zu machen. Aber im kleinen geht das ja auch! Wenn ich die Kunst in Deinem Beitrag sehe…frag ich mich immer, warum wir in so langweiligen Klamotten rumlaufen 😄
    Danke für s Mitnehmen (war schon länger nicht im Museum, Freilichtmuseen gelten nicht ☺️)
    Ich hoffe, Du findest eine bessere Lösung für Deine Kreativität, mich hindert selbiger Zustand oft
    Liebe Grüße Gen Norden
    Nuna
    Liebe Grüße

    1. Ja, es ist anstrengend, wenn die angefangenen Projekte nicht liegenbleiben können. Ich wäre wesentlich produktiver mit einem eigenen Arbeitsplatz. Aber es geht schon- viele kleine Krea-Einheiten bringen mich auch weiter 🙂

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Hej! Ich bin Kristina, Künstlerin und Bloggerin. Ich horte Papier und Stoffe. Mein Herz schlägt für Siebdruck, Stempelschnitzen, Büchermachen, Collagen und Mixed Media. Hier schreibe ich über das, was ich tue und darüber, was ich denke, während ich tue was ich tue. Und ich zeige euch meine Stadt Kopenhagen.

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