Instagram- the struggle is Reel, ich habe die Faxen dicke und immer nur jammern hilft nicht

Heute habe ich festgestellt, dass mein Instagram Feed merkwürdig aussieht. (Zumindestens auf dem Telefon- auf dem Rechner ist die neueste Veränderung noch nicht angekommen)
Das klassische Quadrat wurde abgeschafft und durch Hochformatbilder ersetzt.
Alle Bilder auf denen Schriften zu sehen sind, sind jetzt angeschnitten- sieht super aus.

Ich bin über den Punkt hinaus, mich über sowas zu ärgern. Instagram, so wie ich und viele andere es mochten und gerne und ausgiebig genutzt haben, gibt es nicht mehr.

Viele Künstlerinnen und Künstler beklagen sich schon lange über Instagram, sind zu Cara gewechselt (ich selber habe damals Vero ausprobiert), die wenigsten haben den Mut, ihren Account bei Insta komplett zu schliessen… Ich finde die App immer noch toll für Inspirationen und freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, wie z.B. Ergebnisse aus dem Atelierhaus oder von Workshops aufpoppen. 

Aber ich verbringe definitiv zu viel Zeit mit der App. Der Versuch, durch diverse Tricks und Kniffe den Algorithmus zu verstehen und die vielzitierte Reichweite zu erzielen (also neue Leute anzusprechen), empfinde ich als sooo stressig.

Was sollen wir nicht alles tun: Regelmässig, am besten mehrfach täglich etwas veröffentlichen. Ein einfaches Foto reicht nicht, mehrere am Stück sollten es schon sein. Ein Video (Reel) wäre besser. Natürlich mit trendiger Musik (die alle, die keinen Privat-Account haben, aber gar nicht nutzen dürfen umsonst), täglich bei anderen Liken, kommentieren und deren Inhalte teilen, selber auf alle Kommentare antworten und das bitte möglichst umgehend…wahrscheinlich gibt es noch ganz viele andere wichtige Dinge, die sich, in dem Moment, wo dieser Blogpost hier fertig ist, schon wieder geändert haben.

Kostbare Lebens- und Kreativzeit! Ich könnte sooo viel mehr selber kreativ sein, statt anzuschauen, was andere Tolles machen!
Aber so ganz kann ich mich nicht trennen…über die Jahre habe ich einige Kreativ-Freundschaften über Instagram geschlossen und ja, Instagram als Marketing-Platform für mein Kreativ-Business, also meine Atelierhaus-Community und meine Workshops ist wichtig. Ich möchte mir nur einen anderen Umgang im Alltag mit der App anzugewöhnen, deren Macher alles daransetzen, mich dazu zu verleiten, meine Zeit dort zu verbringen.

Ich werde Instagram immer noch nutzen. Aber nicht mehr am Telefon. Zu oft habe ich mich über mich selbst geärgert, wenn ich wieder länger an der App gehangen habe, als ich eigentlich wollte… zu groß die Gefahr der Ablenkung durch unaufgefordert eingespielten Zappel- und Hampelcontent… und schwupps, ist eine halbe Stunde weg…

Ich bin gespannt, wie ich damit zurechtkomme. Besonders Warte-und Reisezeiten ließen sich gut damit verbringen, durch endlose Bilder- und Filmchenfluten zu scrollen…

 

Ich habe Instagram von meinem Telefon gelöscht. Gerade bin ich dabei, meine WhatsApp Kontakte durchzugehen und werde diese App ebenfalls entfernen.

Und ich habe meinen Newsletter und diesen Blog hier! Und hier entscheide ich darüber, welches Format meine Bilder haben. Das finde ich gut!

Wie handhabt ihr das? Die Tatsache, dass ihr bis hierhin gelesen habt, lässt ja schon darauf schliessen, dass ihr auch noch andere Lesequellen als Meta-Media habt. Instagram verlassen? Gar nicht erst anfangen? Einschränken? Ab und zu mal eine Auszeit davon? Oder empfindet ihr das anders?

11 Antworten

  1. Liebe Kristina,

    du sprichst mir aus dem Herzen. Auch ich möchte die Kontrolle über meine Zeit zurückgewinnen, möchte mich von Druck und Zwängen befreien, selber entscheiden, was ich wann wie aufnehme, womit ich mein Hirn füttere. Sie machen es einem so schwer, Maß zu halten! Immer wieder falle ich auf ihre Tricks rein, lass mich reinsaugen, ablenken und negativ beeinflussen. Bei mir hilft da nur Rückzug.

    Wer bin ich, wenn keiner zuschaut? Wie kann ich Teil der Lösung statt Teil des Problems sein? – Das sind Fragen, die mich seit einiger Zeit sehr beschäftigen und die natürlich auch meinen Social-Media-Konsum tangieren. So viel ist klar: Keiner wird, wenn die letzte Stunde gekommen ist, denken: Ach, hätte ich doch mehr auf Instagram gescrollt, hätte ich doch mehr auf Facebook kommentiert und Reels gepostet. Vielleicht werden wir uns irgendwann sehr wundern (und bereuen), wie viel echte Lebenszeit wir damit verschwendet haben.

    Liebe Grüße
    Katharina

    PS: Ich sehe es genauso: Ein Blog ist auf jeden Fall nachhaltiger und wertvoller.

  2. Schön, dass du dieses Thema ansprichst. Deine Gründe für den Rückzug kann ich gut verstehen. Du fragst nun, wie es andere sehen. Ich kann meine Zeit gut kontrollieren und habe bisher ausnahmslos gute Erfahrungen mit Instagram gemacht. Ich habe Freundinnen gefunden, habe sehr viel gelernt, mich ausgetauscht, Collageinteressierte zusammengebracht, Antworten auf meine Fragen bekommen, mich inspirieren lassen und an tollen Projekten teilgenommen. Vieles davon ist über das Bloggen nicht möglich, eine Alternative zu Instagram gibt es nach meiner Kenntnis nicht, und deshalb war ein Ausstieg für mich nie eine Frage.
    Wenn ich Instagram lösche, dann aus einem ganz anderen Grund. Zuck* hat den Faktencheck auf Insta beendet und wird z.B. bestimmte Hassreden nicht mehr zensieren, was ich für sehr gefährlich halte. Die Begründung, er wolle die freie Meinungsäußerung wieder herstellen wird durch die Tatsache ad absurdum geführt, dass vor zwei Tagen bestimmte Hastags zum Thema ‚Demokratie‘ nicht mehr funktionierten. Angeblich ein Fehler……… (vgl. Spiegel/Netzwelt vom 21.1.25). Wenn in Zukunft Nutzer und Nutzerinnen über Richtig oder Falsch entscheiden, dann wird es noch mehr Desinformation geben.
    Ich warte jetzt ab, wie sich die EU dazu stellt und hoffe auf, dass hier nicht auch noch vor Meta & Co in die Knie gegangen wird.
    Ich freue mich, dass du, wenn auch über deinen PC, noch dabei bist.
    Liebe Grüße
    Christine

  3. Liebe Kristina,
    wir haben ja schon darüber gesprochen und ich finde Deine Entscheidung toll. Wir gehen diesen Weg ein Stückweit gemeinsam und ich finde, das zu wissen und die Kommentare hier zu lesen, tut sehr gut. Danke, dass Du darüber gebloggt hast – vielleicht greife ich das Thema auch mal auf. Je mehr darüber sprechen, desto wirkungsvoller wird es.
    Ich freue mich arg, dass das Bloguniversum wieder anschwillt und das langsame teilen wieder in Mode kommt.

    Liebe Grüße,
    Maike

    1. Liebe Kristina, zu Instagram bin ich über meine Tochter gekommen. Ich wollte zu ihrer Studienzeit gerne mitbekommen was vor Ort ban ihrer Hochschule während der Semesterzeit an künstlerischen Arbeiten läuft und hab mich angemeldet. Da ich durch mein Handwerk “ Papierschöpfen“ oft gefragt wurde “ wie machst du das“ etc. Habe ich angefangen diesbezüglich Beiträge hochzuladen( wenn schon mal angemeldet…). Mit der Zeit habe ich wunderbare Menschen kennengelernt ( auch zum Teil in „echt“😀) und insta – Freundschaften und richtiges Interesse an der Person ist dabei entstanden. Von daher wäre es für mich als Privatperson schade trotz allem Ärger hier auszusteigen. Mein Nutzer -verhalten hat sich stark verändert: ich wähle bewusst aus was ich zeigen möchte und scheue mittlerweile auch keine Pausen. Neuerdings Rechteckformat, störende Algorithmen uva. nerven. Ich werde noch mehr prüfen was ich wann will… auf meine liebgewordene Kontakte ( und Aktionen/ Challenges derer..)mich konzentrieren – beschränken.
      Ich bin kein Blogger-Typ und ohne instagram hätte ich dich wohl nicht gefunden.
      Versuchen wir kritisch mit dem Medium und mit dessen Umgang zu bleiben.
      Liebe Grüße Karin

  4. Liebe Kristina, ich kann deine Gedanken und Gefühle zum Thema IG so gut nachvollziehen. Ich hab so lange gerungen mit mir, mein Konto dann aber irgendwann stillgelegt und schließlich komplett gelöscht. Für mich war es die richtige Entscheidung, die ich aus verschiedenen Gründen getroffen habe. Ich hatte mir vorgenommen, meinen Blog wieder aufleben zu lassen, was ich leider leider noch nicht umgesetzt habe. Ich arbeite daran;) Dass du IG nur noch auf dem Computer nutzt, könnte ja eine gutes Experiment sein, um die Vorteile gezielter nutzen zu können.
    Ein wichtiger Grund war für mich, dass ich wieder Herrin über meine Aufmerksamkeit werden wollte. Darüber hab ich auch in meinem Blog geschrieben.
    Die Vor- und Nachteile hast du sicherlich für dich schon abgewogen. Ich wünsche dir, dass du für dich eine stimmige Lösung findest.
    Herzliche Grüße, Theres

    1. Genau so geht es mir auch: Ich habe mich zu sehr von der App bestimmen lassen. Manche können damit gut umgehen- bei mir ist es aus dem Ruder gelaufen und das möchte ich nicht mehr. Bin gespannt, wie es sich entwickelt!

  5. Ich mag das ganze Konzept von Herrn Z nicht und bin weder bei Insta noch bei whatsapp! Natürlich fehlt das manchmal, aber mir fehlt es nicht. Ich blogge, weil ich gern was schreibe, was zeige – in Ruhe. Ich finde Deinen Schritt super, auch wenn es sicher vom marketingtechnischen her eine nicht so gute Entscheidung war. Aber man hört/liest diese Entscheidungen immer wieder, auch und gerade bei Creativen.
    Also, da kann sich dann doch nur was zum Besseren ändern, in verschiedener Hinsicht
    Schönen Sonntag und liebe Grüsse
    Nina

    1. So ganz bin ich nicht weg von Instagram- aber ich will mir wieder einen selbstbestimmteren Umgang damit angewöhnen. Ob und wie das klappt, werden wir sehen. Gestern habe ich etwas ganz Verwegenes getan während einer Sofapause mit Telefon: Ich habe ein e-book gelesen! Mit nur Text, ohne tanzende Mädels und so….:)

  6. Metafreie Zone hier. Facebook und Instagram habe ich gar nicht erst angefangen, weiß also gar nicht was mir entgehen könnte. Und WhatsApp habe ich bereits bei der letzten Diskussion gelöscht und fahre seither sehr gut mit Signal und Threema. Und ganz ehrlich? Man kann auch mit der Bloggerei unendlich viel Zeit verbringen. Statt anderweitig kreativ zu sein. Aber ein Laster muss man ja haben. In diesem Sinne freue ich mich jetzt wieder öfter von dir hier zu lesen. Btw, der nächste Monatsspaziergang geht heute um 8 Uhr online 🙂
    Liebe Grüße, heike

    1. Haha, das ist richtig- so ein Blog braucht auch eine Menge zeit. Aber ich habe das Gefühl, dass das Ergebnis nachhaltiger ist. Und es bekommt mir besser, meine Gedanken durch Schreiben oder meine Fotos zu sortieren, zu sammeln, als mich durch Bilder-und Inhaltshäppchen zu scollen… ab und an ist das total ok. Bei mir hat es Überhand genommen…

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Hej! Ich bin Kristina, Künstlerin und Bloggerin. Ich horte Papier und Stoffe. Mein Herz schlägt für Siebdruck, Stempelschnitzen, Büchermachen, Collagen und Mixed Media. Hier schreibe ich über das, was ich tue und darüber, was ich denke, während ich tue was ich tue. Und ich zeige euch meine Stadt Kopenhagen.

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