Wisst ihr, was ich als äußerst luxuriös empfinde? Als Teilnehmerin bei einem Workshop dabei zu sein. Einfach machen, abtauchen, sich Hilfe holen wenn nötig (spoiler alert: es war oft nötig!) und es genießen, etwas für mich zu machen und zu lernen!
Vom Siebdruckworkshop in Graz hatte ich ja schon berichtet. Zwei Tage lang haben wir gesiebdruckt, bis die Rakel glühten. Abends wurden die Farben und Siebe verräumt und die nächsten zwei Tage haben wir dann unter der Regie von Martina -viele kennen sie bestimmt unter „Frau Machwerk“– die Stoffe, zumindestens einen Teil der Stoffe, zu Taschen vernäht.

Diese famose Nähmaschine hat mir Gabi netterweise für den Kurs geliehen. Eine Nähmaschine hätte beim besten Willen nicht mehr in meine Workshopkoffer gepasst.

Wir haben uns schnell miteinander angefreundet. Und sie hat wirklich tapfer durchgehalten! Nur ganz zum Schluß musste meine liebe Tischnachbarin das Handrad drehen, während ich mein Werkstück mit beiden Händen unter der Nadel zu halten versucht habe… das Foto hat Heike gemacht und mir netterweise zur Verfügung gestellt.



Besonders toll: Gabi hat uns ihre Garnkoffer zur Verfügung gestellt und Martina hatte eine tolle Auswahl an Taschenzubehör mit dabei.


Da ich keine Zeit zum Siebdrucken hatte, habe ich Stoffstücke mitgebracht aus meiner Stoffsammlung. Kleinere teile bereits zu Hause zugeschnitten…



Beim Stoffstück für die Aussenseite meines Reiseetuis hatte ich gepatzt. Das Gesicht der holden Dame verschwand auf dem dunkelblauen Ornament. Ich habe dann mitten im Projekt kurzerhand beschlossen, einen Flicken über die Stelle zu setzen. Zum Glück hatte ich ein helleres Stoffstück mit dem selben Druck dabei! War etwas fummelig- solche Sachen macht frau besser BEVOR der Reißverschluss angenäht wird…

Das soll so! Ist nicht nur ein Spruch auf einem meiner Siebe. Kaschieren hätte ich die Ausbesserung eh nicht können. Also her mit dem Neongarn!




Das Reiseetui war ja noch einigermaßen überschaubar- auch wenn ich ohne Martinas Anleitung aufgeschmissen gewesen wäre…

Die Grete ist definitiv kein Anfänger-Projekt. Was für eine Entwurfsarbeit in so einem Portemonnaie-Schnitt steckt! Der Wahnsinn.


Auch wenn es auf dem Bild (auch von Heike) nicht so aussieht- ich hatte Mega-Spaß an der Nähfrickelei!

An der Flickentechnik habe ich Gefallen gefunden und das dann auch bei Grete durchgezogen…








Ich wiederhole mich, ich weiß. Aber was da an Arbeitsschritten in so einem Täschchen drinsteckt…! Die werden ja nicht weniger, auch für geübtere Schnellnäherinnen… mir wurde so richtig bewusst, wie absurd das eigentlich ist, dass wir eine vergleichbar aufwändige Geldbörse mit Fächern und Reißverschlüssen teilweise für unter 20 EURO im Internet bestellen können…natürlich nicht mit so individuell verzierter Hülle…

Zum Abschluß wurde die Grete nochmal ausgestopft und unter die Presse gelegt. Fertig!




Meine beiden Werke sind noch nicht im Einsatz. Erstmal mussten sie noch gestreichelt werden. Aktuell sind sie irgendwo in meinen Materialkisten während meiner Lagerumzugs/Neuorganisation verschollen…
Nun sind es wieder so viele Bilder geworden- es ist ja nicht so, dass ich die einzige Kursteilnehmerin war. Die anderen haben ja genauso fleißig an ihren Taschen und Täschchen gearbeitet. Wie Martina es geschafft hat, für uns alle mit Rat und Tat dazu sein, ist mir immer noch rätselhaft.
Die Taschen zeige ich euch auf jeden Fall noch!
Eine Antwort
Super! 🙂 Es ist immer sehr inspirierend, Deine Drucke und Musterkombinationen in Action zu sehen. Liebe Grüße!