Meine persönliche 30 Minuten Challenge…

Neulich hat meine Kollegin Lydia Rink auf Instagram eine ihre schönen Papier Collagen gepostet, die sie zum Wochenstart gleich als erstes gestaltet hatte. Noch bevor sie an die Abarbeitung ihrer To Do Liste gemacht hat. Als kreativen Start in die Woche und den Tag.

Als ich den Post auf Insta gesehen hatte, war es gerade Nachmittags und ich hatte den gesamten Tag am Computer gesessen, und mich von einer zu erledigenden Kleinigkeit zur nächsten Aufgabe geklickt (und ja, ich gebe es zu, viel zu oft nebenbei auf Instagram und Co gescrollt).
Das Licht war fast weg, die Familie bereits im Anmarsch und der persönliche Frustpegel hoch.

Schon wieder ein Tag ohne etwas Kreatives zu werkeln oder zu gestalten. Und das war nicht der erste Tag in Folge.

Ich kommentierte bei Lydia und sie antwortete: „Wenn man erst einmal am Computer sitzt, hat man verloren.“

Und das hat mich zum Nachdenken gebracht. Weil, genau so ist es bei mir oft.
Seitdem versuche ich, wenn es sich irgendwie einrichten lässt, als erstes To Do des Tages eine Kreativ-Einheit einzuschieben.Und auch, wenn ich vor lauter Erledige-michs nicht weiß, wo der Kopf steht. 30 Minuten sind drin. Nicht immer. Aber fast immer. Und bei Stress stelle ich mir knallhart den Timer vom Herd.

30 Minuten sind natürlich viel zu wenig, um sich wirklich genüsslich in ein Projekt zu vertiefen. Auf der anderen Seite sind 30 Minuten aber auch ganz schön lang. Und wenn ich „nur“ einen Stapel Papiere auf Format schneide und neue Lagen für zukünftige Bücher falte, oder ein paar weitere Stickgarne entwirrt und aufgewickelt habe. Ich nehme mir eine kleine Aufgabe, die ich jederzeit unterbrechen kann und beschäftige mich damit.

Es funktioniert wirklich. Die 30 Minuten bringen mich viel weiter, als 30 Minuten doofscrollen bei Insta aus Frust, selber nichts Kreatives gemacht zu haben und sich dafür anzuschauen, was die anderen gemacht haben. (Versteht mich nicht falsch- ich schaue total gerne, was ihr gemacht habt. Aber früher oder später finde ich mich doch bei irgendwelchen Hampel-Videos, deren Schrift so schnell läuft, dass ich die gar nicht lesen kann…)

Deswegen bin ich gerade ganz guter Dinge, die Küchenuhrtaktik auch weiter für mich anzuwenden.

Ich starte nämlich wirklich ruhiger und mit mehr Freude an der Schreibtischarbeit in den Tag.

Wie ist das denn bei euch so? Habt ihr Zeiten, die ihr euch für eure Projekte freihaltet? Oder geht euch das auch oft so, dass der Alltag regelmässig die Kreativzeit verschlingt?

Was hilft euch dabei, dranzubleiben an der Kunst, eurem Hobby, eurem Projekt- egal, wie ihr es nennt?

Das würde mich wirklich interessieren. Schreibt mir gerne einen Kommentar- vielleicht können wir uns gegenseitig dabei unterstützen, den Kontakt zu unserem kreativen Schaffen auch im Alltagsgewusel aufrecht zu erhalten?

 

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5 Responses

  1. das ist wirklich eine hervorragende idee. ich hampele auch viel zu viel auf insta rum und ärgere mich auch so oft darüber. nicht nur über mich, sondern auch über insta, das mir schon lange nicht mehr gefällt dank scheiß-algorithmus und unendlich nerviger werbung. eigentlich machts da ja keinen spaß mehr!! und so nehme ich mir auch vor, zumindest einen teil dieser zeit besser und nur für mich zu nutzen.
    ich drücke uns die daumen, dass es (auch längerfristig) klappt! danke für deinen beitrag.
    liebe grüße
    mano

  2. Ich hege tief in mir den Wunsch, mich von allen Verpflichtungen gegenüber anderen zu befreien und einfach nur für mich zu sein, MEINE Pläne zu verfolgen, MEINEN Tagesablauf zu gestalten und MEINE Dinge im Griff haben zu können. Egal, was ich mir für den Tag vornehme – es gelingt nie (kaum jemals).
    Nach dem Aufstehen gehe ich an den PC, weil ich dann 1 – 2 Stunden in Ruhe arbeiten kann (auch Newsletter lesen und darin befindliche Links verfolgen ist Arbeit). Wenn der Hausgenosse das Rollo hochzieht, sinkt meine Laune spontan. Dann beginnen die fiesen Ablenkungen unseres Alltagslebens: Essen machen, Haustür klingeln, WhatsApp, Signal, Telefonanrufe sozialer Kontaktmenschen usw. Ich versuche, so lange wie möglich durchzuhalten, bis ich schließlich den Computer ausschalte und mich in mein Zimmerlein begebe. Da ist ein halber Quardratmeter für Kreativkram reserviert, wenn nicht 9 andere UFOs im Weg liegen. Ich habe 2 – 3 Stunden Zeit für mich, also Papierkram (außer, ich muss einkaufen gehen, Gartenarbeit machen, Reparaturen erledigen …).
    18 Uhr: was koche ich heute?
    20 Uhr: Tagesschau, Essen ist fertig
    20:15 Uhr: Deutschland sucht die Voice of Germany, den sympatischsten Containerbewohner, den maskiertesten Sänger und das trendigste Topfmodell. Dabei Bügeln, aufräumen, alles was kein Nachdenken erfordert
    23 Uhr: Abendessen, Geschirr spülen
    1:30 Uhr nachts: Instagram, bis ich auf dem Stuhl einschlafe
    2:30 Uhr: übersiedeln ins Bett
    10 Uhr Vormittag: siehe oben

    Ich bin soooooo reif für Sonne, Urlaub und Strandwanderungen, am liebsten ganz alleine und 50 Jahre zurück. Internet und Smartphone allenfalls für Notfälle bzw. Verkehrsverbindungen. Klingt nach Burn out, oder?

    Instagram hat sich schwer zum Nachteil verändert, so als ob man tiktok Konkurrenz machen will. Ich versuche, mir Grenzen zu setzen, sonst versinke ich im Morast der Ablenkungs-, Nachrichten- und WerbeSümpfe.

    Schön, dass ich nicht die einzige bin, die darunter LEIDET. Das tröstet ein Stück weit.

    ela

  3. Hallo Kristina, schön, dass du einen Rhythmus gefunden hast. Meiner ist komplett konträr dazu. Das liegt auch an unseren komplett unterschiedlichen Arbeitswelten und Lebensumständen. Ich bin ein Morgenmuffel, total gerädert beim Aufwachen, miesepetrig und nicht zu gebrauchen… Da dattel ich auf dem Handy rum und surfe so auf den Kanälen durch die Gegend. manchmal auch 1 Stunde inkl. Online Zeitung lesen… Dann ab ins Büro. 6-8 Stunden vor dem Rechner (in der Mittagspause lese ich Blogposts – so wie deinen heute…) gegen 16.00 Uhr ab nach Hause. In der Bahn brauch ich dann ein Hörbuch, um abzuschalten und den Arbeitstag zu beenden. Zu Hause kommt das Händi weg… Hund raus – Kopf aus. Essen machen – Seele befriedigt. Jetzt beginnt meine Kreativzeit. Ich kruschtel in Papierbergen, suche Farben zusammen und kritzel, schreibe und kleckse so vor mich hin. Manchmal bis Mitternacht… Für Fotos ist da zwar meistens zu dunkel, die mach ich halt am Wochenende gesammelt… und ich schreibe auch wieder einen Blogpost… versprochen… aber momentan halte ich es abends vor dem Rechner nicht aus… Zu viele Ideen im Kopf… Lithographie, neue Druckpresse, Schriftbilder… und und und … Liebste Grüße Deine Tanja

  4. Das wäre sehr schön! Aber: No way. Aber, ich nehme mir morgens nach dem Hundegang noch einen Kaffee und gucke dann in Ruhe, was wie wo
    Mein Vorteil ist, ich kann kein Instagram und Co gucken. Ich habe da (bewusst) nicht Mal eine Anmeldung.
    Kreatives entsteht manchmal aus Zeitnot und manchmal, weil ich es gerade brauche (und mir genug Zeit nehmen kann)
    Aber mir 30 min für den Flower zu reservieren klappt nicht.
    So schön aber, dass es Dir geholfen hat.
    Hab einen kreativen Nikolaustag 🎅 und liebe Grüße
    Nina

  5. Oh ja, das ist so richtig, diese kreative Routine einzuführen. Das muss ich unbedingt auch als festen Bestandteil in meinen Tag packen, hänge ich doch auch viel zu oft an den Bildschirmen. Danke für diesen Anstupser!
    Michaela

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Hej! Ich bin Kristina, Künstlerin und Bloggerin. Ich horte Papier und Stoffe. Mein Herz schlägt für Siebdruck, Stempelschnitzen, Büchermachen, Collagen und Mixed Media. Hier schreibe ich über das, was ich tue und darüber, was ich denke, während ich tue was ich tue. Und ich zeige euch meine Stadt Kopenhagen.

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